Demokratieförderung

Demokratieförderung durch unsere Vereinsarbeit

Wohnopoly

Folgende Argumente wurden dem Bildungsbüro Koblenz anlässlich der Vorbereitung einer Veranstaltung unseres Vereins eingereicht. Um eine finanzielle Förderung durch Bundesmittel aus dem Programm „Demokratie leben!“ zu erhalten, stellte unser gemeinnütziger Verein einen Antrag. Die Koblenzer Wochen der Demokratie finden im Zeitraum vom 12. Juni bis 07.Juli 2023 unter dem Motto „Weil Du dazugehörst“ statt.

Termin: Freitag, 30.6.2023, 19.30 Uhr
Ort: Medienladen Koblenz (Markenbildchenweg 38, 56068 Koblenz)
Referentin: B. Kasper/ Frankfurt,
Vortragsthema: „Gemeinschaftliche Wohnprojekte gestalten! Historie, Bedarfe, Prozesse und Akteur:innen“. Die Referentin wird auf Koblenzer Wohnfragen und aktuelle Vorschläge unseres Vereins aus ihrer Sicht als Stadtplanerin, Leiterin des Netzwerkes Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen und Vorstandsmitglied FORUM Gemeinschaftliches Wohnen, Bundesvereinigung, eingehen..

Argumente für Demokratieförderung des Bundesprogramms
Die ehrenamtliche Arbeit unseres Vereins ist politisch, weil sie nicht nur dem Ziel von Gemeinsamen Wohnprojekten dient. Sie will nicht nur persönliche Vorteile der Interessierten erreichen und für sie Wohnungen erwirken. Bei jahrelangen Bemühungen und Mitarbeit in der Stadt mit Kontakten zu Politik, Verwaltung, Vereinen, Verbänden, Kirchen, Seniorenbeirat sowie auf Landesebene von RLP wurde kommunal- und landespolitisch gearbeitet. Bisherige Erfolge werden als Beispiel dafür angeführt, dass in unserer Gesellschaft etwas zu bewirken ist und ermuntern weiterzumachen.

Demokratie fördern:
Die über 20 Jahre stattfindenden monatlichen Vereinstreffen gaben allen Mitgliedern Einblick in die Kommunal- und Landespolitik. Sie konnten politische Entscheidungsprozesse verfolgen, ihre Möglichkeiten und Grenzen abschätzen und gemäß der Vereinsziele Vorhaben in demokratischer Abstimmung entwickeln. Sie lernten dabei politisches Handwerk. Sie erkannten dabei auch bürgerferne Verhaltensweisen von Politiker:innen und beschlossen, beharrlich als Wähler:innen für soziale Belange einzutreten. Es gibt Interessierte, die früher oder später äußerten, auf dem gemeinsamen Weg vieles dazu gelernt zu haben. Viele arbeiten trotz mangelnder Erfolge weiter mit, d.h. sie befolgen das Geschäft der Demokratie, sie bleiben als Idealisten bis ins hohe Alter ohne jede Aussicht auf einen Platz in einem Wohnprojekt aktiv. Dabei ist anzumerken, dass wir uns versichert haben, keinen Illusionen oder unrealistischen Visionen nachzugehen. Insgesamt ergibt sich ein Effekt von politischer Erwachsenenbildung mit Beispielwirkung für Kinder und Enkelkinder.

Vielfalt gestalten:
Der Verein setzt sich für alle sich ergebenden Formen von Gemeinsamen Wohnen ein und ist offen dafür. Er achtet darauf, dass diese realisiert werden. Deswegen nimmt er Kontakt zu verschiedenen Gruppen und Personen auf und versucht zu integrieren. Das Ziel ist nicht nur die soziale Mischung beim Gemeinsamen Wohnen, sondern auch die Integration von Menschen nichtdeutscher Herkunft, unterschiedlicher sexueller Identität, Behinderung sowie aller Lebensformen. Das Vereinsziel sind vielfältige Wohnprojekte: Mietwohnprojekte, Wohnprojekte im Besitz oder Baugenossenschaften. Als aktuelles Ziel wird ein Inklusions-Mietwohnprojekt verfolgt.

Extremismus vorbeugen:
Inzwischen gibt es drei Vereine für gemeinsames Wohnen in Koblenz, unser Verein Gemeinsames Wohnen in der Region Koblenz und zwei Mietervereine. Bei den moderierten Entscheidungsprozessen lernten alle nicht nur demokratisches Abstimmen, sondern auch neue Abstimmungsformen wie Systemisches Konsensieren und gewaltfreie Kommunikation. Dadurch wurden demokratische Verhaltensweisen gefördert, die ein extremistisches Verhalten ausschließen. Beim Willensbildungsprozess zur Selbstorganisation, d. h. Vereinsgründung, konnten Projektinteressierte schon bisher erleben, dass sie nicht unbedingt abhängig von Autoritäten und gewählten Volksvertretern sind. Sie erleben, dass sie sich Respekt verschaffen und Kooperationsverträge schließen können und entwickeln den Willen ein Ziel zu erreichen. Sie werden selbstbewusster, sicherer und zufriedener als resignierte Bürger:innen. Die Vereinsarbeit ist nicht autoritär, sondern fördert die Selbstbestimmung, was allen nach Befragungen außerordentlich wichtig ist. Vor allem in Bezug auf das höhere Alter wird darauf ohne Ausnahmen großer Wert gelegt. Die Würde der Person wird gewahrt. Projektinteressierte lernen Möglichkeiten für aktive Beteiligung in unserer Demokratie kennen und ein demokratieförderndes WIR zu entwickeln. Es besteht keine Gefahr, dass sie in Gefolgschaft von blindem Protest verfallen. – Aus der Beilage zum Projektantrag