Gemeinsam wohnen vor Unterstützungsbedarf
Für Samstag, 7. November 2015 hatte die Regionalgruppe der „Landesarbeitsgemeinschaft Gemeinschaftliches Wohnen im nördlichen RLP“ (LAG RLP) zu o.g. Veranstaltung ins Mehrgenerationenhaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler eingeladen. Die von drei Vereine aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, Neuwied und Koblenz organisierte Veranstaltung, fand im Rahmen der landesweiten Woche der Demografie statt und wurde mit finanzieller Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz durchgeführt.
In der Regionalgruppe haben sich Vereine und Initiativen zusammengeschlossen, um sich über ihre Projekte und deren Realisierung auszutauschen, gegenseitig zu unterstützen und Informationen an kommunale Akteure und Interessierte zu vermitteln.
Im Eingangsreferat der Veranstaltung sprach Rainer Kroll, Projektberater aus Karlsruhe.Unter Bezugnahme auf die Salutogenese (Was erhält Menschen gesund?) und den Ergebnissen einer heidelberger Studie, deren Ergebnis für die besondere Resilienz von Menschen: Soziales Eingebundensein, Humor und Selbst-Transzedenz herausstellt, spann er den Bogen zu den Neuen Wohnformen. Er verfügt über langjährige Erfahrungen und vermittelte Informationen aus dem gesamten Bundesgebiet zu unterschiedlich realisierten Wohnprojekten: in Freiburg-Vauban, in Tübingen:“Gebst die Stadt den Bürgern zurück“, in Kaiserslautern wo ehemaliges Kasernengebiet an Baugruppen vergeben wurde und in Mannheim, wo 5 Baugemeinschaften eine Quartierslösung schafften.
In der anschließende Diskussion stellten sich im Podium Herr Bürgermeister Guido Orthen, Herr Marcel Hürter (MDL SPD), Herr Wolfgang Schlagwein (MDL Bündnis 90/Grüne) und Frau Christine Holzing (Vorstandsmitglied der LAG Mainz und Vorsitzende von „Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz e.V.“) den Fragen des Moderators, Herrn Reg.Dir. a. D. Martin Quandt aus Andernach, und den ca. 80 Teilnehmern aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz. Angesprochen wurde z .B ., dass Kommunen nicht langfristig in sozialen Wohnungsbau und dabei teilweise in gemeinschaftliche Wohnprojekte investieren, obwohl dies unbedingt notwendig wäre. Dabei ist der Wunsch nach gemeinschaftlichen Wohnprojekten innerhalb der Bevölkerung recht hoch einzuschätzen wie die Koblenzer Online-Umfrage ergab. Diskutiert wurde auch, dass es leider keinen Beleg darüber gibt, was an Ausgaben im Sozialetat von Kommunen durch Gemeinschaftliche Wohnformen gespart wird, weil noch nicht viele Wohnprojekte existieren. Die Veranstalter hoffen aber, dass die Notwendigkeit der Förderung von Wohnprojekten vor Unterstützungsbedarf deutlich gemacht werden konnte und die Kompetenz der Initiativgruppen in Stadt und Land einfließt.